Studienfahrt nach München
Vom Freitag, den 12.09.2014, bis Sonntag, den 14.09.2014 unternahm der Leistungskurs Geschichte der Jahrgangsstufe 12 unter der Leitung von Felix Klug und Ralph Ehrenreich eine Exkursion in die bayerische Landeshauptstadt.
Impressionen
Freitag: Ankunft / Ludwig-Maximilians-Universität / Stadtrundgang
Nach der fünfstündigen, aber kurzweiligen Zugfahrt erreichten wir unser nahe dem Hauptbahnhof gelegenes Hotel. Unser ersten Streifzug zu Fuß führte über den Karlsplatz zur Ludwig-Maximilians-Universität (LMU). Dort erhielten wir in einer eigens für uns terminierten Veranstaltung von einer Mitarbeiterin der Zentralen Studienberatung der LMU Informationen zu vorab von uns angefragten Studiengängen und allgemein zur Geschichte der Universität. Anschließend besuchten wir die „DenkStätte Weiße Rose“ im Lichthof der LMU. Die christlich motivierte Widerstandsgruppe wurde im Juni 1942 gegründet und existierte bis Februar 1943. Die Mitglieder der Weißen Rose verfassten, druckten und verbreiteten unter Lebensgefahr insgesamt sechs Flugblätter, in denen zum Widerstand gegen den Nationalsozialismus aufgerufen wurde. Nach der Verteilung des sechsten Flugblattes in der Ludwig-Maximilians-Universität wurden sie schließlich verhaftet und später zum Tode verurteilt.
Im Anschluss unternahmen wir einen Stadtrundgang zu den durch Schülerreferate präsentierten Sehenswürdigkeiten (Karlsplatz, Dom zu Unserer Lieben Frau, Marienplatz, Neues Rathaus, Viktualienmarkt und Hofbräuhaus). Der Tag endete mit einem zünftigen bayerischen Abendessen im „Alten Hackerhaus“.
Samstag: Wirkungsstätten Hugo Balls / Deutsches Museum
Am Samstag besuchten wir die ehemaligen Wirkungsstätten Hugo Balls in der bayerischen Hauptstadt. Der Pirmasenser war zwischen 1912 und 1914 als Dramaturg an den Münchner Kammerspielen tätig. Dieses Haus hatte damals seine Spielstätte unweit des Volkstheaters, nahe dem Lenbachhaus, das heute ein Kunstmuseum ist. Hier traf er auch auf Frank Wedekind und Wassily Kandinsky. München war zu dieser Zeit neben Berlin und Dresden die Stadt, in der die neuen Formen des Expressionismus auf den Theaterbühnen und in der Bildenden Kunst diskutiert und verbreitet wurden. Hugo Ball veröffentlichte 1913 in verschiedenen Zeitschriften (Revolution, Die Neue Kunst, Die Aktion und Jugend). Nach dem Kriegsausbruch meldete sich der Pirmasenser freiwillig zum Militärdienst, wurde jedoch für untauglich erklärt. Das Interesse an der neuartigen Form des Krieges ließ ihn jedoch nicht los und so reiste er zusammen mit einem Freund auf eigene Faust, sozusagen als Tourist, an die Kriegsfront in Lothringen. Die Erlebnisse waren sicherlich der entscheidende Impuls für die späteren Satzzerstückelungen und Wortneuschöpfungen, die heute unter den Begriff Dadaismus fallen.
Während unseres Besuchs des Museums im Lenbachhaus konnten wir anhand der umfangreichen Sammlung zum Blauen Reiter die Entwicklung von der gegenständlichen Malerei hin zur Abstraktion von Bild zu Bild nachvollziehen. Insbesondere die Werke Kandinskys waren hier sehr verständlich geordnet und dank moderner Audioguides individuell erfahrbar. Im Anschluss erhielten die Schülerinnen und Schüler Gelegenheit, weitere Sehenswürdigkeiten zu erkunden (z.B. den Englischen Garten).
Am Nachmittag besuchten wir das Deutsche Museum, das größte naturwissenschaftlich-technische Museum der Welt. Während des dreistündigen Aufenthaltes bestaunten wir einige der rund 28.000 ausgestellten Objekte und nahmen unter anderem an einer Führung zur Geschichte der Raumfahrt teil. Den erlebnisreichen Tag ließen wir gemütlich in der hoteleigenen Pizzeria ausklingen.
Sonntag: Theresienwiese / Rückfahrt
Am Sonntag wanderten wir zum Oktoberfestgelände auf der Theresienwiese und verschafften uns einen Eindruck über die Vorbereitungen zur „Wiesn 2014“, welche eine Woche nach unserem Besuch begann. Seinen Ursprung fand das Oktoberfest im Jahre 1810 in den Hochzeitsfeierlichkeiten des Kronprinzen Ludwig und der Prinzessin Therese von Sachsen-Hildburghausen. Im folgenden Jahr wiederholten die Münchner das Spektakel und veranstalteten dazu auch noch eine Viehschau. Ende des 19. Jahrhunderts kamen die riesigen Bierzelte der Münchner Brauereien hinzu. Heute ist das Oktoberfest mit jährlich über 6 Millionen Besuchern das größte Volksfest der Welt.
Am späten Nachmittag kehrten wir mit diesen vielfältigen Eindrücken aus der bayerischen Landeshauptstadt nach Pirmasens zurück.
(Bericht: Felix Klug und Ralph Ehrenreich)