Ausgehend von dem gemeinsam gesungenen Lied „Ein Freund, ein guter Freund“ und dem flauen Gefühl vieler Kinder der beginnenden 5ten Klassen, ob sie denn an der neuen Schule auch Freunde finden werden, suchten wir nach dem, was denn für eine Freundschaft wichtig ist.

Schnell kamen die Jungen und Mädchen auf die Idee, dass das Vertrauen zum anderen Menschen, dass er es gut mit mir meint, wichtig ist. Und Vertrauen zu mir selbst wurde nicht vergessen, dass ich es auch mit meinem Gegenüber gut  meine und er Vertrauen zu mir haben kann.

Es war sofort allen klar, dass zur Freundschaft und zu allen wichtigen Dingen im Leben der persönliche Kontakt zum anderen Menschen gehört, dass all dies mit dem Mobiltelefon und mit den Kontakten im Internet gar nicht zu vergleichen ist.

Niemand kann den Schulfreund oder die Schulfreundin, den Freund, die Freundin, die man vom Hobby kennt, den persönlichen Kontakt mit den Eltern, Großeltern, Paten, aber auch Lehrern ersetzen.

Die Schülerinnen und Schüler brachten auch ziemlich schnell den 23. Psalm, den wir zu Beginn gehört hatten, mit der Freundschaft in Verbindung: Da ist jemand, den wir zwar nicht sehen, der es aber trotzdem gut mit uns meint und mit dem wir immer reden können.

Und der uns im Neuen Testament zusagt, dass er alle Tage bei uns ist bis an der Welt Ende (Mt. 28,20).

Wie wichtig diese verschiedenen Arten der Freundschaft und des Beistandes sind, zeigt sich bei den neuen Schülerinnen und Schülern immer wieder, wenn neben der Freude auf die neue Schule und die neue Klasse auch die Angst ihren Raum gewinnt, den neuen Erwartungen nicht gerecht zu werden, sich nicht richtig einfinden zu können, keinen richtigen Anschluss zu finden.

Deshalb ist in unseren Schuljahresanfangsgottesdiensten immer auch Platz, dieser Angst in Schreibmeditationen Raum geben zu können und von Jesus die gute Botschaft zugesprochen zu bekommen, dass jeder Mensch wertvoll ist, dass jeder Mensch angenommen ist und dass sich kein Mensch seine Würde erarbeiten muss und kann.

Als Zeichen dafür bekamen die Schülerinnen und Schüler Kärtchen mit dem Motto der neuen 5ten Klassen und einer Feder, die die Leichtigkeit aber auch Wichtigkeit der Freundschaft deutlich macht – ohne diese Leichtigkeit kann sich niemand über dem Alltagsstress und die Last der Anforderungen erheben.